"Digitale Privatsphäre" und "Digitale Aufsichtspflicht"
In den letzten Wochen kam es immer wieder zu kleineren und größeren "digitalen Zwischenfällen" – etwa gezieltem Mobbing in Klassenchats oder zum Missbrauch sozialer Medien für unangemessene Inhalte.
Immer wieder hören wir von Schüler*innen, aber auch von einzelnen Eltern, dass das Handy und die (sozialen) Medien darauf zur "digitalen Privatsphäre" gehören und nicht kontrolliert werden dürfen – auch nicht von den Eltern. Rechtlich handelt es sich hier um einen Graubereich und als Schule wollen wir natürlich nicht, dass sich Eltern und ihre Kinder (wenn auch fiktive) Rechtsstreitigkeiten liefern. Dennoch möchte ich noch einmal zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Medien ermutigen.
Dazu gehört u.a. auch eine Aufsicht darüber, welche Apps Ihr Sohn/Ihre Tochter nutzt und ob diese für das Alter Ihres Kindes überhaupt schon freigegeben sind. Diese Altersbeschränkungen sind nicht willkürlich, sondern dienen gerade dem Schutz der digitalen Aktivitäten Ihrer Kinder. Dennoch wird es aus unterschiedlichen Gründen nicht sinnvoll sein, Apps wie WhatsApp (EU-weit ab 16 Jahren) generell zu verbieten. Ein solches Verbot würde immer umgangen werden. Expert*innen raten eher zu einem offenen, transparenten und vertrauensvollen Umgang mit digitalen Medien. Ein Klima, in dem ihr Sohn/Ihre Tochter über seine/ihre digitalen Aktivitäten offen sprechen kann ist insgesamt hilfreicher als eine ins Geheime verdrängte Nutzung.
Die Organisation SaferInternet bietet hierfür zahlreiche Hilfestellungen in Form von Materialien, FAQs und Workshops auch für Eltern:
https://www.saferinternet.at/zielgruppen/eltern
Vonseiten der Schule möchte ich Sie bitten, im Rahmen eines vertrauensvollen und offenen Umgangs mit Ihren Kindern gemeinsam mit uns einer "digitalen Aufsichtspflicht" nachzukommen – nicht zur Einschränkung, sondern zur Stärkung und Sicherheit Ihrer Kinder. Wir achten in der Schule im Rahmen unserer Möglichkeiten auf die sinnvolle, nachhaltige und sozial verträgliche Nutzung digitaler Medien. Umgekehrt möchte ich Sie bitten, vor allem bei jüngeren Kindern über die Inhalte in ihren Chatgruppen im Gespräch zu bleiben und diese nicht komplett unkontrolliert zu lassen. Gerade dort kommt es oft zu problematischen Inhalten, die teilweise auch rechtliche Konsequenzen für Sie oder Ihre Kinder haben könnten. Ein gemeinsamer Blick auf das, "was da abgeht", kann so manchen Ärger ersparen und schärft das Bewusstsein für einen guten Umgang mit digitalen Medien.
Zuletzt möchte ich festhalten, dass der schuleigene Messenger "Element" nur für schulische Zwecke betrieben wird. Wir möchten damit verhindern, dass die schulische Kommunikation auf private und unsichere Kanäle wie WhatsApp verlagert wird. Jede Nutzung von Element für unsachgemäße oder illegale Inhalte ist in jedem Fall untersagt.