Was ist schöner als unschuldige Kinder hinters Licht zu führen? Richtig, gar nichts. Deshalb erschufen wir im Zuge des Lehrgangs Grafik Design 2 ein Werk, welches unsere Aula hoffentlich noch lange schmücken, und möglichst viele Schüler*innen (und Lehrer*innen?) auf den Arm nehmen wird. Nicht umsonst lautet das Thema unseres Kurses „Bildmanipulation und Täuschung“…
Gut, realistisch betrachtet macht es wenig Sinn, dass in einer Treppe, in der maximal eine kleine Abstellkammer Platz hat, auf einmal ein Hallenbad ist, welches sich für Jahrzehnte in Verborgenheit hielt, um jetzt vom einen Tag zum anderen seine Pforten zu öffnen. Aber ein Glück, dass sich so viele Erstklässler in der Aula tummeln, denn somit haben wir einige Gespräche vernommen, die tatsächlich ein Schwimmbad hinter dem leuchtenden Bullaugen-Fenster vermuten.
Wie auch immer, wenn ihr noch nicht ganz wisst, was wir eigentlich gebaut haben, hier eine Zusammenfassung:
Jedes Jahr erschaffen Herr Professor Schindlauer und seine Schüler*innen Kunstwerke, die nicht umsonst große Flächen in der Schule einnehmen. Ob ein riesiges Auge, das als überdimensionaler QR-Code fungiert, um ein Ukulelen-Lied des ehemaligen Direktors Herrn Reimitz abzuspielen, oder verschiedene farbige Flecken im Gebäude, die erst von einem bestimmten Winkel betrachtet das Schullogo ergeben, diese Werke sind immer etwas Außergewöhnliches.
Als aufgeweckte Gruppe wollten wir natürlich auch etwas erschaffen, das Eindruck hinterlässt – am besten für längere Zeit. Somit kam die Idee eines Fake-Fensters, hinter dem sich ein Fake-Raum verbirgt. Zuerst waren wir gedanklich bei einem neuen Klo, diesmal in Pink, jedoch kamen wir schon bald zur Übereinkunft, dass ein schuleigenes Hallenbad wohl am beeindruckendsten zu fälschen sein würde. Auf die Idee gebracht wurden wir durch eine Legende, die besagt, dass irgendwo in den Katakomben des Hauses ein Schwimmbad ist, welches vor Jahrzehnten fertiggestellt, jedoch aus Uneinigkeiten nie in Betrieb genommen wurde. Nachdem Professor Schindlauer bei der Administration nachfragte, kam er allerdings zur Erkenntnis, dass so ein Bad nicht existiere, aber zumindest einmal in Planung war.
Ernüchtert, aber voll Tatendrang stürzten wir sich in die Arbeit: Gebaut werden mussten zwei Fake-Türen und die Konstruktion fürs Fenster, hinter dem man bald ein Schwimmbad vermuten sollte. Dafür nahmen wir die Auflagefläche eines alten Overheads, weil diese die perfekte Krümmung hatte, um einen Bullaugen-Effekt zu erzeugen. Dahinter kam das auf Klarsichtfolie gedruckte Bild eines Hallenbades, welches wir im Internet fanden (natürlich mit Creative-Commons-Lizenz) und eine Lampe, die wir über eine Steckdose, die extra vom Schulwart eingebaut wurde (danke übrigens) mit Energie versorgten. Darüber noch ein Metallring und ein Schwimmreifen an die andere Tür, und fertig war die Konstruktion.
An dieser Stelle möchte ich das Zusammenspiel unserer kleinen Künstlergruppe loben, welches extraordinär gut funktionierte. Und vielen Dank an Professor Schindlauer, welcher mit seinen routinierten künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten die Basis für den Erfolg des Projektes darstellte.
Einen Großteil unserer Zeit verbrachten wir außerdem damit, Prof. Wiesingers Werkunterricht zu stören, um Werkzeug zu holen. Danke für Ihre Geduld, Herr Professor :]