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Abschlusstage 8C

Im Rahmen der Start-Woche fuhren wir, die 8C mit Begleitung unserer Klassenvorstände Professor Thür und Professorin Loos nach Prag, die Hauptstadt Tschechiens. In folgenden Zeilen werde ich versuchen, unser kleines Abenteuer möglichst kurzweilig zu schildern, damit sich meinen Text auch jemand durchliest.

Nach einer mehrstündigen und intensiven Fahrt mit dem sichersten Verkehrsmittel der Welt (FlixBus), kamen wir interessanterweise vollständig gesund und munter in Prag an. Wir gingen durch die Altstadt zu unserem Hostel, und schon am Hinweg fielen einige Unterschiede zum Gewohnten auf. Ich habe versucht, meine Eindrücke von Prag mit denen von Wien zu vergleichen, da diese beiden Städte viel gemeinsam haben und ähnlich groß sind.

 

Hier eine kurze Übersicht der für uns markantesten Besonderheiten in Prag:

Die Menschen wirken gesünder, konsumieren jedoch mehr Drogen, zumindest in der Öffentlichkeit. Beispielsweise ist Vapen unter jungen Erwachsenen extrem beliebt. Du siehst kaum eine Gruppe junger Leute, ohne dass zumindest einer von ihnen eine E-Zigarette in der Hand oder im Mund hat. War schon irgendwie traurig anzusehen.

Auch Cannabis ist eine beliebte (und legale) Droge, in jeder Ecke findet man einen Weed-Shop, und in den kleinen Lebensmittelgeschäften verkaufen sie ebenfalls Zaza. Oder Bubatz. Oder Ott. Oder wie man es auch immer nennen mag. Und interessanterweise ist Absinth in Prag sehr beliebt, ein grüner, sagenumwogener Alkohol, den man bei uns eigentlich kaum sieht. Oder doch? Keine Ahnung, ich bin kein Alkoholiker.

Die Straßen sind extrem (extrem) sauber, jedoch riecht es auf den Einkaufsstraßen alle 20 Meter weit nach Erbrochenem. Woher kommt der Geruch, wenn nichts auf der Straße ist? Absolut keine Ahnung.

Diese Straßen zu überqueren ist eine Nervenangelegenheit, und ich habe absolut keine Ahnung wie ältere Menschen auf die andere Seite kommen, ohne zu sterben. Autos bleiben fast nicht stehen und die Straßenbahn kommt mit solch einem Zunder um die Ecke, dass wenn sie mit der Vollbremsung fertig wäre, dich schon vor 20 Metern überrollt hätte.

Die Menschen, von jung bis alt, sprechen vergleichsweise sehr gutes Englisch, es gab überhaupt keine Probleme mit Kellnern, Verkäufern, etc. zu kommunizieren. Und eigentlich waren sie auch alle sehr freundlich.

Wie auch immer, als wir in unserem Hostel ankamen, waren wir zuerst etwas abgeschreckt vom rustikalen Erscheinungsbild der Eingangstür. Doch der Schein trügte, im Innenraum war es ziemlich sauber und schön gestaltet, das Personal war nett und unsere Zimmer waren, bis auf wenige Ausnahmen, sehr ästhetische, witzig bemalte Altbau-Räume mit großen Fenstern.

Neben uns war auch noch eine deutsche Schülergruppe im Hostel Downtown eingenistet, die uns wieder vor Augen führte, wie froh wir waren, nicht aus Deutschland zu kommen. Das mag vielleicht subjektiv und unprofessionell klingen, aber dieser Akzent war echt nicht auszuhalten. (Ich übertreibe leicht, bitte nicht zu ernst nehmen. Es gibt auch Teile von Deutschland, die ein sehr angenehmes Deutsch sprechen. Nur die halt nicht.)

 

Unser Programm bestand aus dem Besuch einiger Sehenswürdigkeiten, wie Kirchen, Türme, Hauptplätze und dem Kafka-Museum, von letzterem die meisten nicht besonders angetan waren. Ich bin mir aber sicher, dass es viele ganz interessant fanden, sich nur nicht getraut haben, es zuzugeben. Vielleicht ist das jetzt aber auch eine Romantisierung meinerseits, um den Text positiver zu machen und unsere Klasse intellektueller darzustellen, als sie ist. Ich persönlich fand die Ausstellung aber sehr wohl sehenswert.

Manches war billiger, anderes war teurer in Prag. Auf jeden Fall aber war die Währung schöner. Fand zumindest ich. Das Essen war sehr gut, eine traditionell tschechische Spezialität, die meine Zimmerkollegen und ich probierten, war Gulaschsuppe in einem ausgehölten Brotlaib. Die Speise trug den originellen Namen „Gulasch im Brot“. Als die Kellner merkten, dass wir Deutsch sprachen, ertönte auf einmal Rammstein aus den Boxen. Zufall? Ich denke nicht.

Neben uns war ein kleines Lebensmittelgeschäft, das von Vietnamesen betrieben wurde, und meistens eine Art vietnamesische Bounce-House Music spielte. Das war interessant, weil ich vor ein paar Monaten auf genau diese Musik gestoßen bin und mir schon damals dachte: In Vietnam machen sie die beste Musik dieses Genres. Wie auch immer, jetzt bin ich kurz vom Thema abgeschweift.

Das Frühstück, es war im Hostel inkludiert, war mittelmäßig, aber nicht schlecht. Die Eierspeise aber sah aus wie das Zeug, nach dem es auf den Prager Straßen riecht. Und laut Aussagen meiner Mitschüler hat sie bei ihnen Bauchweh verursacht. Aber Buttersemmel mit Honig geht immer.

An den Abenden versuchten wir, mit möglichst der ganzen Klasse etwas zu unternehmen, und später gemeinsam klassische Partyspiele zu spielen, wie „Ich hab noch nie“ oder „Wahrheit oder Pflicht“. Ich muss aber sagen, dass nichts davon annähernd so lustig war, als zu viert im Zimmer UNO zu spielen.

 

Ach ja, bevor ich‘s vergesse: Prag ist eine extrem schöne Stadt!! Ähnlich wie Wien, aber doch anders. Auf jeden Fall einen Besuch wert!

Alles in Allem verstanden sich alle, die Klassengemeinschaft war auf diesem Ausflug wirklich vorhanden. Danke an jeden der dabei war, und unser kleines Abenteuer zu dem gemacht hat, was es war. Danke an Herr Professor Thür und Frau Professor Loos, dafür dass sie uns auf diesem letzten großen Ausflug als ganze Klasse begleitet haben, und sich um die Organisation gekümmert haben. Danke an den FlixBus-Fahrer, welcher sich mit seinem Rally-Fahrstil gerade genug zurückhielt, um uns nicht eine Brücke hinunterzustürzen. Und Entschuldigung an Frau Professor Loos, dass dieser Text bestimmt unzählige Rechtschreibfehler enthält :)