Wir gratulieren unserer Schülerin Luise Hauser 8B zu ihrem tollen Erfolg bei der oberösterreichischen Philosophieolympiade 2025.
Ihr philosophischer Essay zu dem Zitat von Giovanni Guareschi: „Philosophen sind wie Zahnärzte, die Löcher aufbohren, ohne sie füllen zu können“ wurde von der Jury zum Siegertext gekürt und im Rahmen der Siegerehrung am 12. Februar 2025 in der Linzerie vorgelesen. Sprachlich einwandfrei, schafft sie es, das Wesen der Philosophie auf originelle und geistreiche Weise zu beschreiben. Luise wird gemeinsam mit 3 weiteren jungen Philosoph/innen vom 30.3.-2.4. 2025 Oberösterreich beim Bundesfinale in Salzburg vertreten. Wir wünschen ihr dafür alles Gute!
Hier ein paar Auszüge aus dem Text von Luise Hauser:
„In einer Welt, die nach Effizienz und greifbaren Ergebnissen verlangt, wirkt die Herangehensweise der Philosophie unpraktisch. Doch gerade hier beginnt die eigentliche Bedeutung der Philosophie.“
„Es ist schlichtweg komfortabler, sich nicht mit den vielen Ebenen unserer Wahrnehmung und unterschiedlichen Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Um Gehirnleistung zu sparen und sich nicht anstrengen zu müssen, denken, handeln und lernen wir oft durch und in Systemen.“
„Die Philosophie bindet sich allerdings an kein System. Genau im Gegenteil: Sie lebt von einer Vielfalt an gedankenreichen Auseinandersetzungen mit verschiedensten Themen oder Problematiken, die bei genauerem Hinsehen keine eindeutig richtige Anschauung, Kategorie oder Lösung zulassen. Genau das ist der Schlüssel zum Wachstum: weiterzudenken, auch wenn uns viele Teile fehlen. Wie sollte man sonst zu neuen Erkenntnissen kommen? Nur weil es noch keine oder keine eindeutigen Antworten gibt, bedeutet das nicht, dass die Fragestellung sinnlos ist und nichts an der Ausgangssituation verändert. Denn erst das in Frage stellen ermöglicht es der Menschheit oder dem Individuum, in manchen Bereichen Lösungen zu finden.“
„Schließlich ist der alltägliche Gebrauch der Philosophie individuell. Nach den Gedankenspiralen um 3 Uhr morgens lässt man sich – je nach Typ Mensch – entweder auf die kunstvoll bunte, facettenreiche Welt der Philosophie ein und entschließt sich, mit ihrer Hilfe seine eigenen Löcher zu füllen, wird selbst zur verrückten Tante eines Arbeitskollegen vieler Bekannter seines Schwagers, oder denkt sich: „So ein Blödsinn!“, während man in einen Schlaf entgleitet und am nächsten Tag um 6:30 Uhr erwacht. In diesem Falle trinkt man hastig seinen Kaffee, zieht sich Skiunterwäsche, mehrere Jacken und seinen Merinowollschal an und verlässt pünktlich um 7 Uhr sein Haus.“