Am 09. Mai feierten wir zum ersten Mal ein großes Fest der Mehrsprachigkeit an unserer Schule mit neun spannenden, witzigen und berührenden Beiträgen in verschiedenen Sprachen.
Eröffnet wurde das Event "Mehr!Sprache" von Ila Oyrer (8B), die eine Grundsatzrede zum Thema Mehrsprachigkeit hielt und die Gleichwertigkeit aller Sprachen thematisierte. Anstatt in "angesehene" und "nützliche" auf der einen und "unbrauchbare" Sprachen auf der anderen Seite einzuteilen, solle der große Wert von Mehrsprachigkeit anerkannt und gefördert werden.
Als erster mehrsprachiger Beitrag sprach Alexej Paulitsch (4A) auf Deutsch und Tschechisch über typisch tschechische Klischees und wo und wie diese in seinem mehrsprachigen Leben vorkommen. Alexandra Guttenbrunner (4A) führte uns in die farbenfrohe und und schwungvolle Welt der Roma auf Deutsch und Romani ein. Den Abschluss des ersten Blocks, moderiert von "Sag's-Multi!"-Preisträgerin Büşra Özcelik (MJ 2023) markierte Reyhaneh Zarin Nasr (4A), die eine zugleich poetische und politische, vor allem aber sehr bewegende Rede über "ihren" Iran auf Deutsch und Farsi hielt, in der sie ihre Zerrissenheit zwischen ihrer neuen und alten Heimat thematisierte.
Der zweite Block, moderiert von "Sag's-Multi"-Preisträgerin Belma Bukva (MJ 2024), brachte einige andere Formate: Guan Yu Li (4A) präsentierte einen "Live-Podcast" über das österreichische und chinesische Schulsystem auf Deutsch und Chinesisch (Mandarin). Mathilda Bonniol (4D) trug ihre moderne Version des Märchens "Little Red Riding-Hood" gleich auf drei Sprachen vor: Deutsch, Englisch und Französisch. Den kreativen Abschluss des zweiten Blocks bildete eine Doppelconférence von Tim Stieglitz (5A) und Prof. Gerald José Hatzmann auf Deutsch und Portugiesisch über innerbrasilianische Unterschiede und das unterschiedliche Tempo in Brasilien und Österreich.
Im dritten und letzten Block, moderiert von "Sag's-Multi!"-Finalistin Irma Bešić (7B), kamen wieder drei sehr unterschiedliche Beiträge zur Sprache: Rachel Leheta (4A) sprach auf Deutsch und Ungarisch über die Schwierigkeit, sich als kleines Kind in einer Sprachenwelt zurechtzufinden, stark sein zu müssen und auch für ihre Eltern Mitverantwortung übernehmen zu müssen. Mara Kaym (4B) erklärte auf Deutsch und Rumänisch, was ihr orthodoxer Glaube für sie persönlich bedeutet und wie er sie im Leben trägt. Den Abschluss bildete eine Rede auf Deutsch und Niederländisch: Emma Klunder (4B) sprach dabei über das Leben zwischen zwei sehr ähnlichen, aber doch wieder sehr verschiedenen Kulturen.
Inszeniert wurde der Abend wie immer professionell von Elija Schörkhuber (6B).
Die zahlreichen Beiträge sind nur ein Ausschnitt der Sprachenvielfalt am Gymnasium Werndlpark. Als Schule mit sprachlichem Schwerpunkt, vor allem aber als Ort, der Menschen und ihre Hintergründe ernst und wichtig nimmt, sind wir stolz auf den Mut unserer Schüler*innen und froh darüber, dass sie mit Sicherheit nicht sprachlos sind und bleiben.
Mehr!Sprache 2025 zum Nachsehen:
Fotos: Prof. Vanessa Feichtner