In einem Artikel der "Kronen Zeitung" wird die Schule von einem Vater beschuldigt, im Fall seines Sohnes nichts gegen systematisches Mobbing unternommen zu haben.
Wir stellen dazu klar:
- Der im Artikel geschilderte Vorfall (Gewaltanwendung eines Schülers gegen einen anderen Schüler) fand weit außerhalb des Schulgeländes und somit außerhalb der Aufsichtspflicht der Schule statt. Die Schule trägt dafür keine Verantwortung. Selbstverständlich kommen wir in der Schule der entsprechenden Sorgfaltspflicht nach, indem wir die nun nachfolgende Situation genau beobachten und bei Anzeichen für weitere Gefährdungen entsprechend einschreiten (z.B. durch Suspendierungen, wenn von einer Selbst- oder Fremdgefährdung auszugehen ist). Eine Strafe für die Tat außerhalb der Schule kann die Schule aber nicht aussprechen (§47 Abs. 4 SchUG). Die Anzeige der Eltern wurde von der Schule ausdrücklich begrüßt, weil sie – im Gegensatz zu medialer Selbstjustiz – in einem Rechtssaat der einzig gangbare Weg ist.
- Der Vorwurf des Vaters, die Schule hätte "über drei Jahre" systematisches Mobbing gegen seinen Sohn ignoriert, ist nachweislich falsch und konnte von den Eltern des betroffenen Schülers auch trotz mehrmaliger Nachfrage nicht belegt werden. Die einzigen – auch von uns – dokumentierten Vorfälle datieren aus dem Schuljahr 2022/2023. Darin waren mehrere Schüler verwickelt, u.a. die beiden nun betroffenen Schüler, die sich in einer gemeinsamen Peer-Group befinden. Die Angelegenheiten wurden innerhalb der Schule nach unseren transparenten Richtlinien aufgearbeitet und dokumentiert und hatten entsprechende Konsequenzen (vgl. Verhaltenspyramide). Diese Aufarbeitung hat dazu geführt, dass seit über zwei Jahren keine über das Maß üblicher Streitereien hinausgehende Konflikte zwischen den Schülern beobachtet wurden. Weder der Schüler noch seine Eltern haben während dieser Zeit Kontakt mit der Schule aufgenommen, um "systematisches Mobbing" zu melden oder um Hilfe zu bitten. Die in der "Kronen Zeitung" getätigten Vorwürfe gegen die Schule, die Klassenvorständin und die Schulleitung sind daher als Falschmeldungen einzustufen, bis die Eltern entsprechende Belege für ihre Behauptungen vorlegen. Unsererseits ist die Dokumentation eindeutig und lückenlos, wir sind uns daher sicher, dass es solche Belege nicht geben kann.
- Nach dem tätlichen Übergriff auf den Schüler hat ein konstruktives Gespräch mit den Eltern in der Direktion stattgefunden. Dabei wurden klare Vereinbarungen getroffen, wie in der Sache weiter zu verfahren ist. Unter anderem hat der Direktor die Schule als neutralen Ort für Gespräche zwischen den betroffenen Eltern unter seiner Vermittlung zur Verfügung gestellt. Eine mediale Eskalation mit Falschaussagen war kein Teil dieser Vereinbarungen.
- Der in der "Kronen Zeitung" erschienene Artikel bedient sich eines Framings, von dem sich die Schule ausdrücklich distanziert. Die missbräuchliche Verwendung eines dem Direktor in den Mund gelegten Zitats zu diesem Zweck ist inzwischen Teil rechtlicher Schritte. Für uns ist es unerheblich, welche Nationalität oder welchen kulturellen Hintergrund ein/e Schüler/in hat. In konkreten Situationen – sowohl in positiven wie auch in negativen – gilt für uns immer nur der konkrete Mensch. Wir verwehren uns klar gegen alle Feindbilder, Stereotypen und gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeiten und fördern alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen.
Wir sind als Schule immer bemüht, Konflikte zu lösen und soziale Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Nicht immer werden wir zufriedenstellende Lösungen finden – aber immer sind unsere Ohren und Türen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern offen, ganz unabhängig von ihren Hintergründen, ihrem Leistungsstand, ihrem bisherigen Verhalten oder ihrer Herkunft. Da wir von unserer Institution, aber auch von Einzelpersonen Schaden abhalten müssen, prüfen wir gemeinsam mit der Bildungsdirektion institutionell und individuell rechtliche Schritte gegen die öffentlichen Behauptungen.